… war zweimal zu Besuch
Erster Besuch am 19. Januar 1916
Die ganze Stadt hatte Blumenschmuck angelegt und war in Bewegung. Die Schuljugend bekam frei und nahm Aufstellung in der Sindelfinger Straße. Zum Besuch des Übungsplatzes war eine beschränkte Zahl von Einladungskarten ausgegeben worden. Um 11.00 kam der König unter Hurrarufen, Glockengeläute und Böllerschüssen, begleitet vom Kriegsminister von Marchtaler und einigen höheren Offizieren, im Auto an und begab sich durch die mit der württembergischen Krone gezierte und mit Flaggen reich geschmückte Ehrenpforte auf den Übungsplatz. Nach dem Abschreiten der in Kompaniefront aufgestellten Mannschaften unter Befehl von Hauptmann Ruff, wurde der Parademarsch in Zügen abgenommen. Die von Musikmeister Maschke gegründete Kapelle der Fea 10 begleitete den königlichen Besuch. Zu gleicher Zeit fanden größere technische Übungen statt, die der König mit starkem Interesse verfolgte. Der Führer der Abteilung, Hptm. von Beers, zeigte dem König mit seinem Gefolge die Einrichtungen des Flugplatzes sowie den Flugbetrieb. Nach Schluss der Besichtigung war der König noch in lebhafter Unterhaltung im Kasino, bis er wieder seine Rückfahrt nach Stuttgart antrat.
Als Gast war bei diesem Besuch auch Hptm. Holzmann als Vertreter der Inspektion der Fliegertruppe zugegen, den eigentlichen „Entdecker“ des Böblinger Flugplatzes. Aufgrund des vorangegangenen Regens war das Flugplatzgelände zu einem großen Sumpf geworden. Zur Besichtigung der Flugzeuge auf dem Flugplatz mussten Holzdielen die königlichen Füße vor Nässe schützen.






















Zweiter Besuch am 06. März 1918
Am 06. März 1918 besuchte der König von Sachsen das württembergische Königspaar. Um 9.58 Uhr traf der König mit dem Zug auf dem Bahnhof Stuttgart ein, wo er persönlich von Wilhelm II., König von Württemberg, persönlich abgeholt wurde. In seinem Gefolge waren u.a. Generaladjudant v. Tettenborn, Flügeladjudant Oberst Baron O’Byrn und Flügeladjudant Major Gontard. Am frühen Nachmittag wurde die Fliegerstation in Böblingen (Fliegerersatzabteilung 10) besucht. Um17.10 Uhr reiste der König von Sachsen wieder vom Stuttgarter Bahnhof ab. Vom Böblinger Besuch ist außer einer Fotoserie im Hauptstaatsarchiv Stuttgart nichts bekannt. Auf den Fotos konnten bisher nur der Kommandant der Fliegerersatzabteilung 10 (Fea 10) Egon Graf von Beroldingen, Wilhelm II. König von Württemberg und der König August von Sachsen eindeutig identifiziert werden. Anwesend waren aber auch u.a. Prinz Max von Baden, Prinz Eitel Friedrich und Kriegsminister von Marchtaler. Im Gefolge des sächsischen Königs wurde eine schwarze Armbinde getragen. Grund war der Tod von Großherzog von Mecklenburg-Strelitz Adolf Friedrich VI am 24. Februar 1918. Daraufhin wurde eine 14tätige Staatstrauer angeordnet.























Zehn Monate später war der WKI zu Ende und König Wilhelm II. von Württemberg dankte ab.

