2003 – 2005 Sanierung

… um eine endgültige Nutzung zu ermöglichen

Am 22. Juni2003 begann die Sanierung des Geländes mit dem Abriss der nicht mehr benötigten Gebäude und Schuppen. So wurde u.a. auch am 02. Oktober 2003 die Klemmhalle abgerissen, ein frühes Zeugnis der Böblinger Fliegergeschichte.

Vor dem Beginn der eigentlichen Sanierung musste der ganze Boden erst einmal auf Schadstoffe und Altlasten untersucht werden. Das Gelände wurde boten-mechanisch, geophysikalisch und nach Grundwasserbelastung untersucht und Schürfungen durchgeführt.

2004 begann dann die Sanierung des Geländes. Die Bombenkrater, die bei den zahlreichen Angriffen im II. Weltkrieg auf den Böblinger Flughafen entstanden, wurden nach dem Krieg mit Schutt zugedeckt, um das Areal als Reparaturwerk zu nutzen.

Damit nach den Blindgängern aus dem II. Weltkrieg gesucht werden konnte, wurde der Boden in einer Stärke von 0,5 bis 3,5 m abgetragen. Auf fünf Meter breiten Streifen entfernten die Bagger den aufgefüllten Boden und breiteten ihn gleich daneben wieder aus.

Dort wurde das Erdreich nach Metallteilen durchsucht. Dann wurde der Aushub vier Tage lang in Boxen gelagert, in denen er chemisch nach Rückständen von Mineralöl oder Koh-lenwasserstoffen untersucht wurde. Der unbelastete Boden wurde zur späteren Verwendung auf dem Gelände deponiert. Die folgenden Fotos zeigen, was so alles in dieser Auffüllschicht gefunden wurde, Schrott, Reifen, Gasflaschen, Fette etc. Aber auch zahlreiche Kampfmittel wurden geborgen, wie Maschinengewehre und TNT.

Nachdem der aufgefüllte Boden abgetragen war, wurde nach den Blindgängern gesucht.

Die gefundenen Bomben wurden an Ort und Stelle entschärft.

Am 12. Juli 2005 wurden bei der Eröffnung des Flugfeldes für die Öffentlichkeit zahlreiche der gefundenen Kampfmittel gezeigt:

Der Bericht des Kampfmitteldienstes über ihre Arbeit zeigt das ganze Ausmaß der Sanierungsmaßnahmen:

  • Geräumte Bomben 60 Stück 199 lb.(50kg) und 12 Stück 500 lb.(250kg)
  • Sonstige geräumte Kampfmittel Infanteriemunition und Granaten
  • Waffen und Waffenteile insgesamt 6.400 Stück, davon 1.570 sprengfähig
  • Beseitigte Abfälle 12.000 t, das entspricht der Müllmenge, die in 2 Monaten im gesamten Landkreis Böblingen anfällt.
  • Bewegte Massen 6.000 cbm pro Tag, das entspricht den Baugruben von 25 unterkellerten Einfamilienhäusern. Insgesamt wurden 800.000 cbm Boden bewegt. Damit lassen sich 50 Fußballfelder bis unter die Torlatte auffüllen.
  • Qualitätskontrolle und Sicherheit. Die Qualitätskontrolle erfolgte durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst Baden-Württemberg. Auch bei der Entschärfung der Bombenblindgänger war durch den gezielten Einsatz von Verbaumaterialien der Schutz der Anwohner oberstes Ziel.
  • Eingesetztes Personal
    • 1 Person für Projektsteuerung,
    • 4 Personen für die örtliche Bauüberwachung,
    • 45 Personen für die Bauausführung,
    • 3 Personen für die Qualitätssicherung

Mit der Altlastensanierung und der Kampfmittelbeseitigung konnte mit der Erschließung des Flugfeldes begonnen werden.

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