… für die Fliegerschule
In einer Sitzung des Gemeinderats Böblingen vom 6. März 1925 wurde beraten, auf welche Weise auf dem Flugplatz Böblingen wieder ein Flugbetrieb in größerem Rahmen eröffnet werden könnte. So kam es am 23.März 1925 zwischen der Stadt Böblingen und der Süddeutschen Sportflug GmbH zu folgendem Vertrag:
§1 Der Süddeutsche Sportflug nimmt auf dem Flugplatz Böblingen ab dem 1.5.1925 einen Flugbetrieb auf
§2 Die Stadt erteilt der Sportflug auf die Dauer von 10 Jahren eine noch zu erstellende Flugzeughalle in der Größe 60X30X30 m mit mindestens einem Anbau zur kostenlosen Benutzung zur Verfügung
§4 (?) Die Stadtgemeinde verpflichtet sich, die vom Landesfinanzamt gemietete Wohnbaracke, in welche von ihr 18 Notwohnungen eingebaut wurden, bis spätestens 1.9.1925 restlos zu räumen, und an den Sportflug zu vermieten.
§5 Die Süddeutsche Sportflug vepflichtet sich, der Stadtgemeinde Böblingen den Unterschied der Zinsbeträge zwischen 9 und höchstens 12 % aus der Summe von 150.000 M, welche von der Stadtgemeinde Böblingen zur Erstellung von 18 Ersatzwohnungen zum derzeitigen Zinsfuß von 13 % aufgenommen wurden, auf die Dauer von 3 Jahren zu vergüten.
Die von der Stadtgemeinde Böblingen aufgrund dieser Vereinbarung durch Bauunternehmer Kopp und Zimmermeister Erlenmaier erstellte Flugzeughalle von 30 m Breite und 6 m Höhe kostete 80.000 RM. Mit allen weiteren Kosten, einschließlich Einrichtung der Fliegerschule musste die Stadt 150.000 RM aufwenden.


Die Halle wurde am 11.Juli 1925 von Stadtschultheiß Kraut im Beisein von Minister des Inneren Bolz, Finanzminister Dehlinger, Ministerialrat Kälin, Präsident Sigel von der Reichsbahndirektion und Präsident Metzger von der Oberpostdirektion eingeweiht.

Kurz nach der Einweihung war die neue Fliegerhalle Schauplatz beim Deutschen Flieger-Tag vom 1. bis 3. August 1925. Auf der folgenden Postkarte ist die Flugzeughalle für die Fliegerschule und das erste Empfangsbäude abgebildet.

Zu der Veranstaltung war auch der württ. Staatspräsident Bazille eingeladen, der aber zu seinem Bedauern nicht kommen konnte, da er am 29.Juli seinen Urlaub antrat.

Deutschen Flieger-Tag vom 1.bis 3.August 1925
