1926 Lufthansa

… der Weg zur Gründung

Wie kam es dazu? Die zivile Luftfahrt begann in Deutschland mitten im Ersten Weltkrieg: Am 17. Dezember 1917, nur 14 Jahre nach dem allerersten Motorflug überhaupt, wurde die Deutsche Luft-Reederei (DLR), eine der Vorläufergesellschaften der Lufthansa gegründet. Sie entstand durch Umbildung eines bestehenden Unternehmens, der Gummiwerke GmbH, mit einem Kapital von 2,5 Millionen Reichsmark. Ihr Auftrag war, die Möglichkeiten des Luftverkehrs zu studieren. AEG war bereits seit 1910 im Flugzeugbau tätig. Treibende Kraft war Walter Rathenau als Aufsichtsratsvorsitzender der AEG, als weitere Firmen wirkten die Luftschiffbau GmbH und die Hamburg-Amerika-Linie (HAPAG) und im Hintergrund die Deutsche Bank mit. Am 8. Januar 1919 erhielt die DLR die „Zulassungsbescheinigung für den Luftverkehr Nr.1“ für den zivilen Luftverkehr. Diese Bescheinigung wurde vom Leiter des Reichsluftamtes, August Euler, erteilt, einer der bedeutendsten deutschen Luftfahrtpioniere. Nachstehend Meilensteine seines Wirkens:

Flugzeugwerke
1908 Gründung der ersten deutschen Fabrik für Motorflugzeuge
    Flugplatz Griesheim
    1908 auf seine Initiative Gründung des ersten deutschen Flugplatzes in Griesheim bei Darmstadt
      Lisenz Nr.1
      01.02.1910 Flugzeugführerpatent Deutschland Nr.1
        10.06.1912 Initiative für den ersten amtliche Postflug Frankfurt-Darmstadt
        AEG JII

        Von diesem Tage an starteten zweimal täglich die umgebaute Militärflugzeuge in Berlin-Johannisthal, um Postsendungen – vor allem Zeitungen – von der Hauptstadt zum Tagungsort der verfassungsgebenden Nationalversammlung in Weimar zu transportieren. Diese Flugpostverbindung konnte vorerst ausschließlich von den Abgeordneten in Anspruch genommen werden, die wegen der revolutionären Lage in Berlin in die damals thüringische Hauptstadt ausgewichen war. Damit war die DLR die erste regelmäßig beflogene Passagier-Fluglinie der Welt. Wenige Monate später wurde diese Flugpostlinie auch für die Öffentlichkeit freigegeben.

        Flugpost Berlin-Weimar
        Flugpost Berlin-Weimar
        erste Luftlinie 1919
        erste Luftlinie 1919

        Die Geschichte der zivilen Luftpost in Deutschland begann am 5. Februar 1919. Von diesem Tag an starteten zweimal täglich Flugzeuge in Berlin, um Postsendungen – vor allem Zeitungen – von der Hauptstadt zum Tagungsort der verfassunggebenden Nationalversammlung in Weimar zu transportieren. Diese Flugpostverbindung konnte vorerst ausschließlich von den Abgeordneten der Nationalversammlung in Anspruch genommen werden, die wegen der revolutionären Lage in Berlin in die damalige thüringische Hauptstadt ausgewichen war. Wenige Monate später wurde diese Flugpostlinie auch für die Öffentlichkeit freigegeben.

        Einschreiben 06.02.19
        Flugpost 01.03.19 Nationalversammlung

        Heimatflugplatz war zunächst Johannisthal. 1922 erfolgte der Umzug auf das Gelände der ehemaligen Zeppelinwerke in Berlin-Staaken. Ab dem 1. März 1919 wurde der Passagierverkehr Berlin-Hamburg und Berlin-Warnemünde aufgenommen. Am 15. April 1919 folgte die Strecke Berlin-Gelsenkirchen. Dazu kamen Flüge zur Leipziger Messe und Saisonverkehr zwischen Hamburg und Westerland. Die erste Auslandsstrecke führte von Berlin nach Amsterdam. Wie bereits erwähnt, wurden die ersten Passagierflüge mit umgebauten Militärflugzeugen aus dem I. Weltkrieg durchgeführt. Am Anfang saßen die Piloten und Passagiere im Freien. Die Passagiere bekamen für eine Flugreise deshalb folgende Montur zur Verfügung gestellt: wollene Fliegerkombination, Schal, Fliegerkappe, Schutzbrille, Pelzhandschuhe und Pelzstiefel. So wurde der Ruf nach geschlossenen Kabinen laut. Die Junkers F13 war das erste Ganzmetallflugzeug der Welt, das seinen Erstflug am 25. Juni 1919 in Dessau absolvierte und am 18. Juli 1919 erstmals im Liniendienst eingesetzt wurde. Noch bei der Gründung der Lufthansa 1926 hatte die F13 mit 47 Stück den größten Anteil an der Flotte.

        Junkers F13
        Junkers F13

        Der anfängliche Erfolg der DLR beruhte darauf, dass die deutsche Regierung und viele deutsche Länder und Gemeinden bereit waren, die Entwicklung der zivilen Luftfahrt zu unterstützen. Um die von Bauverboten des Versailler Vertrages gefährdeten Flugzeughersteller am Leben zu erhalten, führte bis 1923 zur Gründung von über 30 Gesellschaften. Der Konkurrenzkampf erlaubte keiner Gesellschaft einen wirtschaftlichen Betrieb und so war ein Zusammenschluss des Luftverkehrs unvermeidlich. Am 6. Februar 1923 schloss sich die DLR mit der „Lloyd Luftdienst GmbH“ und anderen selbständigen Gesellschaften zum „Deutschen Aero Lloyd AG“ zusammen, die 1925 bereits ein dichtes Streckennetz in Mitteleuropa betrieb. Als einziger größerer Konkurrent trat die  „Junkers-Luftverkehr AG“ auf.

        Junkers Flugplan 1925 mit Böblingen

        Gründung der Deutschen Luft Hansa AG

        Die „Deutsche Aero Lloyd AG“ und die „Junker-Luftverkehr AG“ waren erbitterte Konkurrenten und beide waren vom Staat massiv subventioniert worden. Die teuren Subventionen 1925 eingestellt. Das zwang letztendlich zu Fusionsverhandlungen, die am 6. Januar 1926 im Berliner Hotel Kaiserhof zur Gründung der „Deutschen Luft Hansa AG“ führten.

        Gründungsfoto 1926
        Dedr Weg zur Luft Hansa
        Eine vereinfachte eigene Darstellung der Gründung
        diese Darstellung zeigt die Vielzahl der Fluggesellschaften nach dem Ersten Weltkrieg bis zur Gründung der Luft Hansa.  Interessant auch die Anzahl der eingebrachten Flugzeuge und Typen.

        Die Luft Hansa wurde als Aktiengesellschaft gegründet und begann mit einem Anfangskapital von 25 Millionen Reichsmark mit folgenden Anteilen

        • 36 % deutsche Regierung
        • 19 % deutsche Länderregierungen
        • 27,5 % die beiden Vorgängergesellschaften
        • 17,5 % Privatbesitz

        Die Geschäftsleitung verblieb trotz finanzieller Unterstützung seitens der Regierung in privater Hand.

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        Anfangs war der Name der neuen Gesellschaft „Luft Hansa“ (in zwei Worten), der ab 1934 in „Lufthansa“ umbenannt wurde. Der Kranich wurde von der „Deutschen Aero Lloyd AG“ übernommen, während die „Junkers-Luftverkehrs AG“ die blaugelben Farben einbrachte.

        LH-Logo

        Am 28. März 1926 genehmigte das Reichsverkehrsministerium den Luftverkehrsbetrieb und schon am 6. April 1926 war der erste Linienflug von Berlin-Tempelhof über Stuttgart-Böblingen nach Zürich.

        Sehr empfehlenswertes Video im Bundesarchiv (ab 5.36 bis 10.11-Schluss) Deutsche Lufthansa 50 Jahre (Bundesarchiv UFA-Dabei 1015/1976 06.01.1976

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